NRW-Lokalradios: Interviews mit NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann und Virologe Prof. Hendrik Streeck

Oberhausen, 6. November 2020

Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann und der Virologe Prof. Hendrik Streeck haben sich heute bzw. gestern in ausführlichen Interviews den Fragen der Hörer der NRW-Lokalradios gestellt. Die Antworten liefen in Auszügen in den Programmen der 45 NRW-Lokalradios und sind in der kompletten Fassung im Podcast „Corona. Und jetzt?“ zu hören. Dieser ist neben den lokalen Websites auch auf Spotify, Deezer, Google- und Apple-Podcasts sowie Audio Now abrufbar.

Hier die wichtigsten Antworten aus beiden Interviews:

Karl-Josef Laumann:

Die erste Woche im November-Lockdown ist geschafft – wie sieht Ihre erste Zwischenbilanz aus?
„Was das Infektionsgeschehen anbelangt, kann man natürlich noch gar nichts sehen. Die Infektionen, die jetzt aufschlagen, sind ja alles Menschen, wo die Infektion wahrscheinlich vor zehn Tagen oder acht Tagen passiert ist – dazu ist es zu früh. Mein Eindruck ist, dass wir eine hohe Akzeptanz haben für das, was wir uns jetzt im November wieder gegenseitig zumuten.“

Zur Öffnung von Schulen und Kitas in NRW:
„Wir haben nach den Sommerferien den Schulstart gewagt in Nordrhein-Westfalen, der ist sehr gut gelaufen. Wir haben jetzt ja immer noch 96,97 Prozent aller Kinder in der Schule, in einem System, wo 2,5 Millionen Schüler in Nordrhein-Westfalen unterwegs sind. Also ich finde, das ist eigentlich eine Erfolgsgeschichte, dass wir trotz Corona Schule machen können. Und gemessen an den vielen Kindern, die jeden Tag zur Schule gehen, und an der Größe des Systems haben wir relativ wenig Infizierte.“

Prof. Hendrik Streeck

Wie schätzen Sie die Auswirkungen der neuen Maßnahmen ein? Könnte nicht auch das Gegenteil des beabsichtigten Effekts erzielt werden, weil Menschen sich eher heimlich privat treffen?
„Das ist zum Teil auch meine Befürchtung. Man muss natürlich sehen, dass wir die Infektionszahlen soweit runterhalten wollen, dass es keine Überbelastung des Gesundheitssystems gibt. Aber wir müssen auch über Langzeitstrategien nachdenken. Mir persönlich ist lieber, wenn sich die Menschen ,unter Aufsicht‘ im Freien treffen oder unter einem guten Hygiene-Konzept, als dass sie sich heimlich im Privaten treffen, weil man dort schwer kontrollieren kann. Und dort werden meistens Maßnahmen der Hygieneregeln nicht eingehalten.“

Welche alternativen Maßnahmen hätten Sie vorgeschlagen, um die steigenden Infektionszahlen beziehungsweise die steigenden Todesraten drastisch zu senken?
„Was wir vorgeschlagen haben, ist keine Anti-Lockdown-Strategie, sondern es ist eher eine Langzeit-Strategie. Auch nach dem Lockdown werden wir weiter über steigende Corona-Zahlen reden müssen. Und wir müssen einen Weg finden, wie wir zum einen eine Normalität zulassen können und auch Leben zulassen können, und auf der anderen Seite keine Überbelastung des Gesundheitssystems haben.

Viel wichtiger finde ich, dass wir einen Schutz der Risikogruppen haben, also der Personen, die wirklich eine Gefahr haben, einen schweren Verlauf zu haben, denn, wenn wir die besser schützen, halten wir damit auch die Krankenhäuser und die Intensivstationen frei – und am Ende reduzieren wir auch die Todesfälle. Nur auf die Intensivstationen zu gucken ist zu spät. Nur auf die Infektionszahlen zu schauen, ist aber meiner Meinung nach zu wenig. Wir können alle Faktoren mittlerweile mit einbeziehen, um die es dabei geht: Auch die stationäre Belegung – wie viele Personen von einer bestimmten Altersgruppe z. B. betroffen sind von Corona -, und das in einer Matrix darstellen und in einem Algorithmus zusammenziehen, und das wieder als eine Ampel darstellen. Das würde uns helfen, das Gesundheitssystem besser zu schützen und auf der anderen Seite würden die Maßnahmen regional besser ergriffen werden können.“

Wie beurteilen Sie grundsätzlich eine Maskenpflicht im Freien, vor allem mit Blick auf die verschärfte Maskenpflicht in Düsseldorf, wo man mittlerweile fast überall eine Maske im Freien tragen muss? Halten Sie das für gerechtfertigt?
„Masken bringen etwas, wenn man den Abstand nicht einhalten kann. Wenn man im Freien Abstand halten kann, dann gibt es auch keinen Grund, eine Maske zu tragen. Wenn man eng gedrängt durch eine Fußgängerzone geht und überhaupt nicht einen oder anderthalb Meter Abstand halten kann, dann würde sowas etwas bringen. Aber eine generelle Maskenpflicht halte ich für nicht zielführend.“


Pressearchiv

Pressemitteilungen 2020

23.12.2020

Aktion Lichtblicke: Bisher über 2,2 Millionen Euro Spenden für Kinder in NRW
Großer Lichtblicke-Spendentag bei den NRW-Lokalradios bringt Rekordergebnis von über 1,1 Millionen Euro

Heute ist Großer Lichtblicke-Spendentag. Die NRW-Lokalradios stellen an diesem Tag traditionell ihr Programm ganz in den Dienst der guten Sache und sammeln den ganzen Tag mit vereinten Kräften Spenden für Kinder und Familien in Not. Gemeinsam haben die 45 NRW-Lokalradios am Großen Lichtblicke-Spendentag für die Aktion Lichtblicke e. V. geworben und ihre Hörer so mobilisiert, dass in den letzten Monaten die beeindruckende Summe von 2,2 Millionen Euro zusammengekommen ist. Allein am heutigen Mittwoch spendeten die Lokalfunk-Hörer bisher unglaubliche 1,2 Mio. Euro für den guten Zweck (Stand: 15.00 Uhr). Damit liegt das Spendenergebnis im Stichtagsvergleich um 400.000 Euro höher als im letzten Jahr – ein absolutes Rekordergebnis.

15.10.2020

Aktion Lichtblicke e.V. verzeichnet Rekordergebnis
NRW-Spendenaktion sammelt über 4,6 Mio. Euro für benachteiligte Kinder und Jugendliche

Die Menschen in NRW können sich aufeinander verlassen. Das zeigt das überragende Spendenergebnis der Aktion Lichtblicke e.V. Die gemeinsame Hilfsaktion der NRW-Lokalradios sowie der kirchlichen Hilfswerke Diakonie und Caritas in Nordrhein-Westfalen freut sich über ein Rekordergebnis von über 4,6 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2019/2020, das am 30.09.2020 endete. Seit dem 22-jährigen Bestehen der Aktion Lichtblicke konnte die Hilfsaktion für benachteiligte Kinder und Jugendliche aus NRW noch nie eine solch hohe Spendensumme erzielen. Mit einem Plus von rund 841.000 Euro (+ 22,2 Prozent) liegt das Geschäftsergebnis der Aktion Lichtblicke e.V. erstmals über der 4-Mio.-Euro-Spendengrenze – und das mehr als deutlich.

15.07.2020

ma 2020 Audio II: radio NRW und die NRW-Lokalradios sind mit Reichweiten-Gewinnen erfolgreichstes Radioangebot bundesweitweit
radio NRW verzeichnet in der Durchschnittsstunde starke Gewinne in der Zielgruppe 14-49 Jahre

radio NRW und die NRW-Lokalradios stehen an der Spitze des bundesweiten Reichweiten-Rankings – und das heute zum 41. Mal in Folge. Im klassischen UKW-Segment weist die ma 2020 Audio II für radio NRW eine Tagesreichweite von 4,374 Mio. Hörern (Hörer gestern, Mo.-Fr., Basis Deutschsprachige 14+) und eine Bruttoreichweite von 1,500 Mio. Hörern in der werberelevanten Durchschnittsstunde (6.00 bis 18.00 Uhr, Mo.-Fr., Basis Deutschsprachige 14 +, + 25.000 Hörer) aus. Mit diesem Gewinn bauen radio NRW und die NRW-Lokalradios ihren ersten Platz unter allen Radioangeboten in Deutschland aus. In der werberelevanten ZG 14-49 gewinnt der NRW-Lokalfunk in der Durchschnittstunde 44.000 Hörer und bleibt mit 732.000 Hörern unangefochtener Marktführer in Deutschland.

27.03.2020

„Gemeinsam gegen Corona – Lichtblicke hilft!“
Aktion Lichtblicke e.V. und NRW-Lokalradios sammeln für betroffene Familien mit Kindern in der Corona-Krise

Die Corona-Krise beschäftigt Deutschland und NRW immer mehr. Nicht nur die Auswirkungen des Kontaktverbots, sondern auch die wirtschaftlichen Folgen sind für viele Menschen derzeit kaum absehbar. Nachbarschaftliche Hilfe in NRW und Solidarität mit Kindern und Jugendlichen in Not – dafür steht seit über 20 Jahren die Aktion Lichtblicke. Die Auswirkungen der Corona-Krise betreffen die ganze Gesellschaft. Manche wird es allerdings äußerst hart treffen. Und genau mit diesen Menschen wollen sich die Aktion Lichtblicke und der NRW-Lokalfunk solidarisch zeigen. Daher gibt es nun die Möglichkeit, zielgerichtet für die Familien mit Kindern zu spenden, die durch den wochenlangen Stillstand des gesellschaftlichen Lebens in eine existentiell bedrohliche Situation geraten sind.

02.01.2020

NRW-Lokalradios „Zahltag – Wir zahlen deine Rechnung!“ – Bewerbung ab jetzt möglich
Der Zahltag wird „grün“: NRW-Lokalradios pflanzen einen Baum für jede bezahlte Rechnung

Die Weihnachtsgeschenke waren teurer als geplant und jetzt herrscht Ebbe in der Haushaltskasse? Kein Problem, die NRW-Lokalradios haben die Lösung und sorgen für gute Stimmung zum Start ins neue Jahr: Vom 6. Januar bis 14. Februar 2020 läuft wieder das beliebte Radiospiel „Zahltag – Wir zahlen deine Rechnung“, bei dem sich die NRW-Lokalradios um die ungeliebten Rechnungen ihrer Hörer kümmern. Und das auch noch nachhaltig. Der Zahltag wird „grün“: Für jede bezahlte Rechnung pflanzen die NRW-Lokalradios jeweils einen Baum, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Infos dazu gibt es unter www.plant-my-tree.de.


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