Seit Ende Juni 2022 ist sie das neue Gesicht im NRW-Schulministerium – Dorothee Feller (CDU). Als neue NRW-Schulministerin hat sie sich im Interview für die NRW-Lokalradios den Fragen von José Narciandi, Leiter des Landtagsstudios Düsseldorf gestellt. Das komplette Interview wird heute ab 13.00 Uhr bei den NRW-Lokalradios ausgestrahlt und ist auch online auf den Websites der Lokalradios nachzuhören. Hier ein paar Auszüge aus dem Interview:
Das NRW-Schulministerium ist nicht gerade der beliebteste Posten im NRW-Kabinett Dorothee Feller bekräftigt aber, dass diese neue Aufgabe eine sehr schöne sei: „Ich habe diese Aufgabe sehr gerne übernommen… Es geht hier um das Thema Bildung und damit um ein Zukunftsthema für unsere Gesellschaft und für unsere Kinder und Jugendlichen. Und ich muss sagen, ich habe es nicht bereut, diese Funktion übernommen zu haben“, so die NRW-Schulministerin.
Zum Thema Corona und möglicherweise im Herbst anstehenden Schulschließungen hat die CDU-Politikerin eine ganz klare Meinung: „Schulschließungen wollen wir ausschließen, zumindest flächendeckende Schulschließungen, weil wir im Rahmen der letzten Monate in der Pandemie gesehen haben, wie wichtig es ist, dass Kinder, aber auch Lehrer sich in der Schule treffen können. Schule ist ein Lernort, aber auch ein wichtiger sozialer Begegnungsort und es hat durchaus negative Auswirkungen auf die Schülerinnen und Schüler gehabt, dass sie zeitweise nicht zur Schule gehen konnten“, so Feller.
Da viele Schulen immer noch nicht mit Luftfiltern bestückt sind, stellt sich für den Herbst und Winter die Frage, ob weiter viel gelüftet werden muss. In Anbetracht der steigenden Energiepreise und Gasknappheit ist das Heizen bei geöffneten Fenstern auch keine gute Alternative. Wie wird der Herbst in den Schulen in NRW aussehen? „Das eine ist: Lüften ist nach wie vor – auch nach den Empfehlungen vom Umweltbundesamt – das A und O, um dafür zu sorgen, dass wir die Infektion innerhalb der Klassenräume geringhalten. Das Thema Luftfilter, was ja auch in den letzten Monaten sehr viel diskutiert worden ist, auch da haben wir uns beraten lassen, auch da gibt es unterschiedliche wissenschaftliche Expertisen. Aber auch da sagt das Bundesumweltamt, Luftfilter reichen nicht aus. Selbst wenn ich Luftfilter in einigen Räumen habe, müsste ich immer noch lüften… Mit dem Blick auf die Energiekrise, wo wir alle nicht genau wissen, was uns im Winter erwarten wird, können wir sagen, dass nach dem Notfall-Gasplan der Bundesnetzagentur die Schulen zu den sogenannten geschützten Kundenkreisen gehören. Das heißt also, dass Schulen auch weiterhin beheizt werden müssen“, so die NRW-Schulministerin.
Im Bereich Digitalisierung gibt es weiterhin große Defizite in den Schulen. Das sieht auch Dorothee Feller so: „Wir können mit dem Zustand, den wir insgesamt in Deutschland haben, nicht zufrieden sein. Wir müssen eigentlich noch einen viel stabileren Breitbandausbau haben, viel bessere Ausstattung auch in den Schulen. Gleichwohl muss man der Fairness halber auch sagen, dass gerade in den letzten zwei Jahren der Pandemie schon viel passiert ist. Denken wir an den Digitalpakt 1.0. Immerhin sind in Nordrhein-Westfalen 929 Mio. Euro in die Schulen geflossen, wo die Schulträger mit diesem Geld die Grundstruktur in den Schulgebäuden, also WLAN-Anbindung usw. schaffen können. Damit ist Nordrhein-Westfalen an der Spitze, hat immerhin schon 98 Prozent dieses Programms abgerufen. Das ist ja schon mal was“, so die CDU-Politikerin.
Erfolge seien aber auch beim Thema Endgeräte aufzuweisen: „Wir haben die Lehrer und Lehrerinnen mit Endgeräten ausgestattet. Das sind immerhin auch 200.000 Endgeräte, die wir angeschafft haben. Und darüber hinaus noch 750.000 Endgeräte für Schülerinnen und Schüler… Da dürfen wir nicht stehenbleiben. Deswegen sind die Bundesländer nochmal in Verhandlungen mit dem Bund, den Digitalpakt 1.0 zu erweitern oder mit einem neuen Digitalpakt 2.0 fortzuschreiben. Das eine ist ja, die Endgeräte und die Infrastruktur in den Schulgebäuden zu schaffen, das andere ist aber, der Unterricht muss auch digital sein. Auch da gibt es viele Handlungskonzepte, die auch gut sind… Wir müssen jetzt die Lehrerinnen und Lehrer fit machen durch Fortbildung, dass sie diese Konzepte auch im Unterricht anwenden“, fordert die NRW-Schulministerin.
Zum Schulstart am 10. August gibt die NRW-Schulministerin den Schülerinnen und Schülern Folgendes mit auf den Weg: „Ich wünsche ihnen, dass sie viel Freude und Spaß beim Lernen haben, denn wenn man daran Freude und Spaß hat, dann geht es einem auch viel leichter von der Hand… Und ich wünsche uns allen, dass wir die Schulen auch wirklich offenhalten können und dass wir wenig Infektionen haben, so dass wir ein relativ normales Schulleben haben, wie wir es vor der Corona-Pandemie auch hatten“, so Dorothee Feller abschließend.
Foto: Klaus Altevogt
Ina Pfuhler
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