Laschet als Kanzler immer noch wahrscheinlichstes Szenario

– Interview mit FDP-Chef Christian Lindner für die NRW-Lokalradios

Oberhausen, 31. August 2021

FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner hält weiterhin für möglich, dass Armin Laschet nächster Bundeskanzler wird. Im Interview mit den NRW-Lokalradios sagte er, dass dies immer „noch das wahrscheinlichste Szenario“ sei.
„Aber die Schwäche der Union vergrößert die Verantwortung der FDP“, ergänzt der FDP-Chef. Dass seine Partei Teil der nächsten Regierungskoalition wird, „ist Ziel unserer engagierten Wahlkampfführung.“ Auf die Frage, ob er nach der Wahl Finanzminister sein wolle, sagt Linder: „Wenn es die Gelegenheit zur Gestaltung gibt, dann wäre das mein Angebot, wo ich mich einbringen könnte.“

Wie schon bei den vergangenen Bundestagswahlen so stellen sich auch im Wahlkampf 2021 die Spitzenkandidaten der momentan im Bundestag vertretenen Parteien im Interview den Fragen der NRW-Lokalradios. Den Auftakt der Interview-Reihe machte FDP-Chef Christian Lindner im Gespräch mit Jose Narciandi, Leiter des NRW-Landtagsstudios.

Zu der Situation in Afghanistan nach dem Abzug der Amerikaner sagt Lindner, dass man mit den Taliban weiter ein Gespräch über humanitäre Hilfe führen müsse und man „dringend einen EU-Sondergipfel der Regierungschefinnen und Regierungschefs brauche, um eine gemeinsame Afghanistan-Strategie zu besprechen. In den Nachbarstaaten von Afghanistan brauchen wir jetzt menschenwürdige Unterbringungsmöglichkeiten für alle Menschen, die auf der Flucht sind. Denen kann man nicht zumuten, den weiten und gefährlichen Weg nach Europa zurückzulegen. Sie brauchen heimatnah eine Unterstützung“, so der FDP-Chef. Auf die Frage, ob Deutschland in der Causa Afghanistan einen Grund hat, sich zu schämen, sagt Linder:
„Es hat den Anschein eines Regierungsversagens… Auch unsere Verbündeten in Europa waren schneller dabei, Rückflüge zu organisieren. Die Zögerlichkeit der deutschen Bundesregierung hat dazu geführt, dass wir Menschen zurückgelassen haben, die loyal gegenüber diesem Staat waren. Das muss aufgearbeitet werden“, fordert er.

Beim Thema Corona und der Frage nach einem neuerlichen Lockdown positioniert sich der FDP-Chef klar: „Wir haben Fortschritte beim Impfen gemacht. Da können wir noch Tempo aufnehmen. Wir sehen die Situation in den Krankenhäusern, die weit entfernt ist von Überlastung deshalb muss ein neuerlicher Lockdown ausgeschlossen sein.“ Auf die Frage, ob an Schulen die Quarantäne lockerer oder strenger gehandhabt werden sollte, erwidert Lindner, dass der FDP „das Grundrecht auf Bildung heilig ist“. Die Vorschläge von NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer „müsse man sehr ernst nehmen. Denn aus ihnen spricht ja die Sorge, dass neuerliche Lockdowns, Schulschließungen und Quarantäne ganzer Klassen die Schülerinnen und Schüler wieder weit zurückwerfen, ohne dass damit ein wirklicher Beitrag zum Gesundheitsschutz verbunden ist“, so Lindner.

Zu dem mittlerweile berühmten Zitat nach den Koalitionsverhandlungen 2017 „Lieber nicht regieren, als falsch regieren“ steht Christian Lindner heute noch: „Die FDP hat sich damals für ihre eigenen Überzeugungen und gegen individuelle Karrieremöglichkeiten entschieden. Und eine Partei muss es ja geben, die sich nach der Wahl noch an das erinnert, was sie vor der Wahl gesagt hat. Damals hatten Frau Merkel und die Grünen nicht vor, Ideen … von der FDP aufzunehmen. Stattdessen so eine Art Linksschwenk unter Schwarz-Grün mit FDP-Unterstützung. Dazu mussten wir leider Nein sagen. Aber jetzt, in diesem Jahr 2021, können sich die Menschen eben genauso darauf verlassen, dass die FDP einer Verschiebung der politischen Koordinaten nach links nicht zustimmen wird…“ In jeder Koalitionsoption müsse „jeder das Recht haben, auch eigene Punkte zu machen. Es sind unterschiedliche Parteien, also müssen sich alle auch wiederfinden…“ In diesem Jahr sieht Lindner für eine potenzielle Neuauflage der Gespräche einer Jamaika-Koalition „die gute Zusammenarbeit mit der CDU in Nordrhein-Westfalen als einen guten gedanklichen Ausgangspunkt“. Dieses Mal „müsse man darauf achten, dass sich die Grünen nicht außenvor fühlen. Das ist die Lehre aus 2017.“
Das gesamte Interview wird am Mittwoch, 01.09, ab 12.00 Uhr bei den NRW-Lokalradios ausgestrahlt (zeitliche Verschiebungen bei einzelnen Lokalradios möglich). Außerdem kann man das Gespräch nach Ausstrahlung online auf den Websites der Lokalradios nachhören.


Pressearchiv

Pressemitteilungen 2021

16.09.2021

„Stehen im Kampf gegen Antisemitismus mit allen Parteien zusammen“
Interview mit AfD-Spitzenkandidat Tino Chrupalla für die NRW­-Lokalradios

Offenbar konnte gestern ein islamistisch motivierter Anschlag auf eine Synagoge in Hagen vereitelt werden. AfD-Spitzenkandidat Tino Chrupalla erläutert, wie man Antisemitismus in Deutschland begegnen kann: „Indem die Justiz genau diese Fälle untersucht und hier natürlich auch ein hartes Strafmaß durchführt“. Die AfD will gehen Antisemitismus vorgehen: „Das ist eine Aufgabe, das machen wir auch, was Antisemitismus angeht, dass der von rechts, von links, aber genauso auch religiös motiviert, bekämpft wird. Das haben wir in vielen Anträgen, auch im Bundestag, natürlich immer wieder zum Ausdruck gebracht. Da stehen wir – ich denke alle Parteien gemeinsam – in diesem Kampf zusammen“, sagt Tino Chrupalla.

15.09.2021

„Es ist ein irrer Wahlkampf bisher gewesen“
Interview mit Robert Habeck (Vorsitzender Bündnis90/Die Grünen) für die NRW-Lokalradios

„Es ist ein irrer Wahlkampf bisher gewesen“, sagt der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck. „Es kann für alle Parteien noch deutlich nach oben – Klammer auf – natürlich auch nach unten gehen“, ist Habeck sicher. Bezüglich einer Strategie für das nächste Triell am kommenden Sonntag erklärt Robert Habeck, dass man „immer ein bisschen vorbereitet in diese Auseinandersetzungen“ gehe. Richtig finalisiert wird die Strategie aber erst „in den Stunden zuvor“. „Wir tun gut daran, jetzt nicht zu verkrampfen, engagiert zu kämpfen, unsere Argumente vorzutragen und die Chance zu nutzen, dass der Wahlkampf noch inhaltlicher wird. Das spielt uns in die Karten, da sind wir gut aufgestellt“, empfiehlt Habeck seiner Partei und den Wahlkämpfenden.

14.09.2021

Unions-Kanzlerkandidat sicher: Mehrheit in Deutschland will nicht Rot-Rot-Grün
Interview mit Armin Laschet (CDU) für die NRW-Lokalradios

Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet glaubt weiter fest an den Sieg bei der Bundestagswahl. Auf die Frage, wie es Armin Laschet voraussichtlich am Wahlabend gehen wird, sagt der Unions-Kanzlerkandidat: „Ich glaube, dass es mir dann gut geht, weil ich zuversichtlich bin, dass die Ideen, die ich vortrage, viele Menschen überzeugen werden. Ich glaube auch nicht, dass die Mehrheit der Deutschen eine Rot-Rot-Grüne Regierung will. Sondern sie wollen ein Stück Stabilität, ein Stück Sicherheit in ihrem Leben, aber auch etwas Neues“, sagt Laschet weiter. Ob mit einem Sieg auch automatisch eine Kanzlerschaft verbunden ist, da hat er allerdings seine Zweifel: „Wir kämpfen um Platz 1. Aber jeder weiß, selbst, wenn ich auf Platz 1 liege und Olaf Scholz auf 2, könnte er trotzdem eine Rot-Rot-Grüne Koalition machen. Es ist nicht immer der, der auf 1 liegt, automatisch Kanzler“, warnt der Kanzlerkandidat der Union.

03.09.2021

Auskunftspflicht über Impfstatus beim Arbeitgeber: Scholz erteilt einer Ausweitung auf alle Berufsgruppen eine Absage –
Interview mit Kanzlerkandidat Olaf Scholz (SPD) für die NRW-Lokalradios

Olaf Scholz bestätigt die Pläne der GroKo zur Auskunftspflicht über den Impfstatus von Beschäftigten in Kitas, Schulen und Pflegeheimen gegenüber dem Arbeitgeber. In der Diskussion, wie man für „besonders schützenswerte Gruppen der Bevölkerung den Schutz verbessern könne, dient natürlich auch solch eine Möglichkeit, den Status abzufragen, der dann auch insbesondere Möglichkeiten schafft, dass von den Testangeboten viel Gebrauch gemacht wird“, so Olaf Scholz. Einer Ausweitung auf alle Berufsgruppen erteilte Scholz jedoch eine Absage: „Das ist ein ganz erheblicher Eingriff“, so der Kanzlerkandidat. Die grundsätzliche Regelung, dass Arbeitnehmer ihrem Arbeitgeber keine Auskünfte über eigene gesundheitliche Aspekte geben müssen, bezeichnete Scholz als „vernünftig“. „Es geht hier darum, wo der Schutz derjenigen, die dort sind, besonders wichtig ist, es dort auch möglich zu machen“, so Scholz weiter.

14.07.2021

ma 2021 Audio: NRW-Lokalradios freuen sich über Reichweitengewinne – analog und digital
NRW-Lokalfunk sichert sich wieder Spitzenposition im bundesweiten Ranking

Die NRW-Lokalradios sichern sich abermals die Spitzenposition im bundesweiten Reichweiten-Ranking. Die heute veröffentlichte ma 2021 Audio bestätigt dem NRW-Lokalfunk in der konvergenten Währung radio NRW Audio Total, die sämtliche terrestrischen und digitalen Angebote des NRW-Lokalfunks in einem Wert bündelt, eine Reichweite auf höchstem Niveau: Der Verbund von 45 Lokalradios erreicht 6,843 Mio. Hörer pro Tag (Mo.-Fr.) und gewinnt 435.000 Hörer/User hinzu. Mit diesem Ergebnis steht der NRW-Lokalfunk mit all seinen analogen und digitalen Kanälen auf Platz 1 im Audio-Reichweiten-Ranking. Auch in der werberelevanten Zielgruppe 14-49 gewinnt der NRW-Lokalfunk 138.000 Hörer/User (radio NRW Audio Total, Hörer pro Tag, Mo.-Fr.) hinzu und erzielt einen Wert von 3,432 Mio.


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