Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet glaubt weiter fest an den Sieg bei der Bundestagswahl. Auf die Frage, wie es Armin Laschet voraussichtlich am Wahlabend gehen wird, sagt der Unions-Kanzlerkandidat: „Ich glaube, dass es mir dann gut geht, weil ich zuversichtlich bin, dass die Ideen, die ich vortrage, viele Menschen überzeugen werden. Ich glaube auch nicht, dass die Mehrheit der Deutschen eine Rot-Rot-Grüne Regierung will. Sondern sie wollen ein Stück Stabilität, ein Stück Sicherheit in ihrem Leben, aber auch etwas Neues“, sagt Laschet weiter. Ob mit einem Sieg auch automatisch eine Kanzlerschaft verbunden ist, da hat er allerdings seine Zweifel: „Wir kämpfen um Platz 1. Aber jeder weiß, selbst, wenn ich auf Platz 1 liege und Olaf Scholz auf 2, könnte er trotzdem eine Rot-Rot-Grüne Koalition machen. Es ist nicht immer der, der auf 1 liegt, automatisch Kanzler“, warnt der Kanzlerkandidat der Union.
Wie schon bei den vergangenen Bundestagswahlen so stellen sich auch im Wahlkampf 2021 die Spitzenkandidaten der momentan im Bundestag vertretenen Parteien im Interview den Fragen der NRW-Lokalradios. Im Gespräch stellte sich nun Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) den Fragen von Jose Narciandi, Leiter des Landtagsstudios.
„Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist“. Dieses Zitat stammt aus der Operette von Johann Strauß „Die Fledermaus“ und Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet hat dieses nach eigen Aussagen zu einem Leitsatz für sein Leben gemacht. Dieser Leitsatz würde für ihn auch am Wahlabend gelten, egal wie das Ergebnis aussehen würde: „Ja, dann hat der Wähler entschieden. Und dann wird man sehen, was kann man aus diesem Wahlergebnis machen… Dann haben auch nicht Umfragen gesprochen, sondern der Wähler“, so Laschet.
Hinsichtlich des Wahlkampfs und der schlechten Umfragewerte für die Union räumt Laschet Fehler ein: „Ich beobachte natürlich die Entwicklung. Und natürlich ist nicht alles optimal gelaufen“. Zum Teil macht Laschet externe Einflüsse wie z. B. die Flutkatastrophe dafür verantwortlich, da er aus diesem Grund den Wahlkampf Mitte Juli unterbrochen hatte und dadurch der Eindruck entstanden war, er würde mit dem
„Schlafwagen“ ins Kanzleramt fahren wollen: „In der Zeit ist kein Wahlkampf. Wenn Flut ist, ist Nothilfe angesagt“, verteidigt sich Laschet.
Wie kein anderer Politiker wird Armin Laschet während des Wahlkampfs im Netz mit Häme überschüttet. Sein Rezept, damit umzugehen ist, „dass man sich klar macht, dass Twitter nicht das Leben in Deutschland ist.“ Es seien „ganz wenige Menschen, die das verfolgen. Noch weniger, die anonym und aggressiv gegen einzelne Personen agieren… Hart ist es“, gibt der CDU-Kanzlerkandidat zu, „aber ich weiß, das ist nicht das Leben“.
Dass das Machtgerangel mit CSU-Chef Markus Söder und der Kampf im Frühjahr um die die Kanzlerkandidatur sehr kräftezehrend war, gibt Laschet zu: „Ja, das waren anspannende Tage… Jeder Wettbewerb zwischen zwei Menschen, die um ein Amt kandidieren, ist anstrengend“. Zuträglich war der Wettbewerb aus seiner Sicht nicht:
„Das hilft nie. Die Illusion, dass alle sagen, es gibt nur einen und den tragen wir jetzt mit der Sänfte durchs Land, das gibt es in der Politik nie“, sagt Laschet.
Laschet betont trotz aller Umfragewerte weiterhin, dass sein Platz nach der Bundestagswahl in Berlin sein wird: „Es gibt kein Rückfahrticket. Ich habe gesagt, ich gehe nach Berlin.“
Auf die Frage nach dem Gerichtsentscheid zur Causa Hambacher Forst verteidigt Kanzlerkandidat Laschet sein Vorgehen: „Wenn man in einem Wald mit Öfen Feuer macht, Leitungen legt, Strom hat, ist das gefährlich. Das wird bei jedem Privatmann als gefährlich angesehen… Deshalb werden wir diesen Vorgang noch einmal gerichtlich prüfen. Die Gerichte entscheiden am Ende, was rechtmäßig ist oder nicht. Das muss respektiert werden“, so Laschet. „Die Sorge, die die Bauministerin hatte, dass es Gefahren beim Brandschutz gibt, die ist berechtigt.“
Das gesamte Interview wird am Mittwoch, 15.09, ab 11.00 Uhr bei den NRW-Lokalradios ausgestrahlt (zeitliche Verschiebungen bei einzelnen Lokalradios möglich). Außerdem kann man das Gespräch nach Ausstrahlung online auf den Websites der Lokalradios nachhören.
Ina Pfuhler
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