Der Leiter des NRW-Landtagsstudios, Jose Narciandi, hatte die Möglichkeit, in Düsseldorf mit NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer zum Thema Corona zu sprechen. Im Vorfeld des Interviews konnten die Hörer ihre Fragen stellen.
Das komplette Interview wird heute Mittag ab 13.00 Uhr bei den NRW-Lokalradios ausgestrahlt und ist dann auch online auf den Websites der Lokalradios nachzuhören.
Hier zentrale Statements von Yvonne Gebauer aus dem Interview:
Die NRW-Schulministern ist weiterhin der Ansicht, dass Schulen auch bei derzeit stark ansteigenden lnzidenzen ein sicherer Ort sind: „Ich bleibe dabei, dass Schulen keine Pandemietreiber sind, weil wir tatsächlich mit unserem sehr strengen Testsystem ja nun sehr schnell Infektionen erkennen und damit auch Infektionsketten unterbrechen“, so Yvonne Gebauer. Die Lehre aus den letzten Monaten sei, „dass es natürlich Infektionsgeschehen an den Schulen gibt, aber in den allermeisten Fällen die Infektionen von außen in die Schulen hineingetragen, aber nicht in den Schulen verbreitet werden. Wir haben ganz wenige Ausbrüche.“ Durch das engmaschige Testen sei man in der Lage, „sehr schnell darauf zu reagieren bzw. sehr schnell diese Kinder zu identifizieren und dann auch vom Unterricht auszuschließen, weil sie dann in Quarantäne müssen“, erklärt Gebauer.
Seit einiger Zeit gibt es Vorwürfe aus der NRW-Opposition, die in der Schule verwendeten Test wäre nicht sensitiv genug und würden daher auch nicht ausreichend Infektionen erkennen. Diesem Vorwurf stellt sich Yvonne Gebauer klar entgegen: „Wir haben als Land keinen Billigkram, sondern hochsensitive qualitätsvolle Tests eingekauft… Sie schlagen sowohl bei Corona als auch bei der Omikron-Variante an… Ich finde es ein stückweit verantwortungslos, wenn wir hier mit solchen falschen Meldungen zu verstehen geben, unsere Schulen wären nicht sicher, weil die Tests nicht qualitativ hochwertig sind“, ärgert sich die NRW-Schulministerin.
Organisierter Distanz-Unterricht scheint – trotz stark steigender Infektionszahlen – kein optionales Modell mehr zu sein: „Einen flächendeckenden Distanzunterricht, so, wie es ihn mal im vergangenen Jahr gegeben hat, kann es nicht mehr geben, weil es dafür keine gesetzliche Grundlage mehr gibt, das muss man sagen. Natürlich ist es so, dass wir Vorkehrungen getroffen haben und das auch jetzt schon, wenn es der Umstand an der Schule erforderlich macht, weil z. B. nicht mehr genügend Lehrkräfte durch Corona-Infektionen zur Verfügung stehen, dass… im Rahmen der Distanzlernverordnung entsprechend andere Unterrichtsmodelle gefahren werden können“, sagt Gebauer. In dieser Woche werde es weitere Hinweise an die Schulen geben, „was alles im Rahmen möglich ist, damit auf die spezielle, die individuelle Situation einer jeden einzelnen Schule dann der Schulleiter auch bestimmen kann, wie es denn mit dem Unterricht entsprechend weitergeht“, erläutert Gebauer.
Im Freizeitbereich gilt derzeit 2G+. Wird es ähnliche Zugangsvoraussetzungen jemals für Schulen geben? „Nein, diese Frage haben wir ja schon sehr frühzeitig beantworten müssen. Wir haben natürlich jetzt eine Testpflicht, das stimmt. Das heißt, die Kinder und Jugendlichen, die sich dieser Testpflicht und auch der Maskenpflicht verweigern, die nehmen nicht am Präsenzunterricht teil“, bestätigt Gebauer. Allerdings schließt die NRW-Schulministerin eine Impfpflicht für die Teilnahme am Unterricht aus: „Nein, die wird es nicht geben.“
Ina Pfuhler
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